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Ayurveda und der weibliche Zyklus 

Zum Einstieg in dieses spannende Thema, ist es wichtig, dass wir wissen was in einem Monat oder besser gesagt in dem Zeitraum, in dem wir einen Zyklus durchlaufen genau passiert. Kennen wir die unterschiedlichen Phasen, so können wir auch unser Befinden viel besser einordnen, uns darauf einstellen und unseren Körper unterstützen.

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Zu Beginn möchte ich erklären, was man unter „normaler Zyklus“ überhaupt versteht.

Die Anzahl der Tage unseres Zyklus, sprich wie lange ein Zyklus dauert, können sehr individuell sein. In der Schulmedizin werden 23-35 Tage als normal angesehen.

Aus ayurvedischer Sicht sagen wir, dass ein längerer Zyklus - sprich ca. 28 -35 Tage, weniger störend ist als ein kurzer Zyklus, der nur etwas 23 oder 25 Tage umfasst.  Der Grund dafür ist, dass man bei einem kurzen Zyklus einfach mehr verliert.

 

Was ist damit gemeint?

Mit jedem Zyklus der kürzer andauet verliert man nicht nur mehr an Gewebe welches wiederaufgebaut werden muss - auch findet bei einem kürzeren Zyklus der Eisprung öfter statt und wir verlieren somit auf längere Sicht gesehen, sehr viel Fruchtbarkeit.

Wir wollen ja eigentlich jeden Monat die Chance haben sich fortzupflanzen und schwanger zu werden. Was viele aber nicht wissen ist, dass wir als Frauen nur eine begrenzte Zahl an Eizellen produzieren können und wenn wir nun einen sehr kurzen Zyklus haben, verlieren wir mehr Eizellen. Und das ist keine „ayurvedische“ Ansicht sondern tatsächlich so und auch in der Schul- oder westlichen Medizin bekannt.

 

Ähnlich verhält sich das auch mit der Blutung. Diese sollte etwa 3-6 Tage dauern. Blutet man relativ stark oder lang, ist auch hier wieder der Verlust, der Menge an Blut welches man verliert, kritischer anzusehen, weil uns ein starker Blutverlust schwächen kann.

 

Grundsätzlich ist es so, dass ein guter Zyklus uns kaum bis gar nicht in unserem Alltag beeinflussen sollte.

Wenn wir also unter PMS leiden, große Schmerzen haben oder mit starken Stimmungsschwankungen kämpfen, sind das Symptome oder Hinweise, an denen man aus medizinischer und ayurvedischer Sicht arbeiten kann und sollte. Dazu aber in anderen Beiträgen mehr.

 

Vorweg sollten wir wissen, so blöd das auch klingt, die Natur hat für uns Frauen nur eines vorgesehen. Und zwar, dass wir im gebärfähigen Alter schwanger werden. Jeden Monat dreht sich in unsrem Körper alles nur darum. Das lässt einen fast ein wenig schmunzeln, wenn man die einzelnen Phasen durchgeht. Denn wenn man genauer hinsieht bemerkt man plötzlich, es ist tatsächlich so.

 

Beginnen wir mit der 1. Zyklushälfte. Hier befinden wir uns im Umfeld der Periode, der Reinigung und Entgiftung bzw. der Ausscheidung von Gewebe.

 

Der erste Tag des Zyklus, also der Beginn eines neuen Zyklus ist immer der 1. Tag der Regelblutung sprich Menstruation. Diese dient dazu die Schleimhaut abzustoßen, wenn sich keine befruchtete Eizelle eingenistet hat, sprich wir nicht schwanger geworden sind.

Der eigentliche Grund eines Zyklus ist, kontinuierlich immer mehr Hormone und Schleimhaut aufzubauen, damit sich die, oder eine befruchtete Eizelle einnisten kann. Passiert das nicht, sprich bemerkt der Körper, dass ihm die Hormone, die durch eine Schwangerschaft gebildet werden fehlen, beginnt er die aufgebaute Schleimhaut abzubauen und sagt quasi: „O.k., ich habe Schleimhaut aufgebaut und ein Nestchen geschaffen aber es hat sich nichts eingenistet. Dann ist es nun an der Zeit wieder loszuwerden was ich aufgebaut habe und von vorne zu beginnen.“ - Das ist der Hintergrund unserer Periode. Aufgebaute Schleimhaut wird abgestoßen und ausgeschieden, um wieder Platz für Neues zu machen und von vorne zu beginnen.

In dieser Zeit sind unsere weiblichen Hormone am Tiefpunkt und das ist auch der Grund, warum wir uns hier manchmal eher lieber zurückziehen und vielleicht auch etwas emotionaler sind.

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Der Ayurveda beachtet hier in der ersten Zyklushälfte, dass wir sehr viel Substanz verlieren. Dieser Verlust an Gewebe, der Abtransport nach unten, hat immer etwas mit "Bewegung" zu tun und folglich befinden wir uns hier in der Vata Phase. Vata Dosha ist hier in dieser Zeit der Periode sehr aktiv. Deshalb ist es nur von Vorteil sich hier an die Maßnahmen zu halten, welche das Vata Dosha erfordert.

 

1. Zyklushälfte - Neubeginn, Aufbau, Wachstum und Kapha-Phase

 

Im neuen Zyklus beginnt der Körper als erstes Östrogen und FSH (Follikel-stimulierendes Hormon) aufzubauen. Östrogen und FSH sind jetzt die beiden wichtigen Hormone um die Schleimhaut neu aufzubauen und auch zwei wichtige Hormone die du kennen solltest, wenn es um deinen Zyklus geht.

 

Während das Östrogen im Eierstock gebildet wird, ist FSH interessanterweise ein Hormon welches nicht in unserer Gebärmutter oder in der Nähe unserer weiblichen Geschlechtsorgane gebildet wird, sondern im Gehirn. Es wird aus dem Hypothalamus ausgeschüttet und an die Hypophyse weitergeleitet. Dieses Hormon gelangt dann in unseren Körper. Wie der Name schon sagt „Follikel-stimulierendes Hormon“ sorgt es dafür, dass ein Follikel (Ei-Bläschen) im Eierstock heranreifen kann/soll.

Warum ist das wichtig? Weil in diesem Follikel deine Eizelle heranwachsen kann/soll. Es ist sozusagen ein Schutzraum, der dann die Eizelle zum Wachsen anregt.

Östrogen brauchen wir um Schleimhaut aufzubauen. Es regt die Bildung der Schleimhaut an, die dadurch immer dicker wird, um das Ganze später gut zu tragen. Alles ist jetzt stetig im Wachsen und im Aufbau. Wenn wir uns im Aufbau befinden, hier also dem Aufbau der Schleimhaut, gehen wir aus ayurvedischer Sicht, von der vorher Vata Phase in die Kapha Phase über. Wie auch in der Natur, wenn alles beginnt zu blühen und zu wachsen, befinden wir uns, wie im Frühling in der Kapha Phase. Nun ist es ratsam, den Alltag ein wenig aktiver und Kapha begünstigt zu gestalten.

 

Bis wir irgendwann zum Höhepunkt unserer Hormone kommen und der Eisprung stattfindet.

 

Zyklusmitte – Eisprung – Höhepunkt Kapha- und Pittaphase

 

Ab einem gewissen Level, wenn das Östrogen also einen gewissen Level erreicht hat, bringt unsere Hypophyse das nächste Hormon ins Spiel. Das sogenannte LH (luteinisierendes Hormon). Dieses dient dazu die Eizelle, die zuvor noch in unserem Follikel war, auszustoßen und in den Eileiter abzugeben. Wo es dann weiterwandert und befruchtet werden kann bis es in der Gebärmutter ankommt und sozusagen ein letztes Mal darauf wartet, dass sich etwas zusammenfügt. Hier kommt auch die aufgebaute Schleimhaut ins Spiel, denn diese dient dazu, dass sich das befruchtete Ei gut einnisten kann und dort heranwachsen darf.

 

Beim Eisprung ist es so, dass ayurvedisch gesehen, 2 Kräfte wirken. Kapha und Pitta. Kapha, welches für Wachstum steht und für den weiteren Aufbau zuständig ist. Kapha ist auch das Dosha für Fruchtbarkeit. Gerade in der Zeit rund um den Eisprung fühlen wir Frauen uns ja oft ganz besonders gut. Auch Männer nehmen uns in dieser Zeit, wenn auch unterbewusst, meist attraktiver war. Du kennst das sicher, dass du ab und an Phasen hast wo du dich besonders toll fühlst. Dich vielleicht anders kleidest oder dein Make-up veränderst. Dich einfach weiblicher fühlst und gerne Frau bist.

Unser Körper tut eben alles um schwanger zu werden, da es so einfach in unserer Natur liegt. Die volle Ladung an Hormonen lässt unsere Augen strahlen, die Haare glänzen vielleicht etwas mehr, wir haben hier am wenigsten Haut-Unreinheiten, die Libido steigt etwas an, was wiederum mit dem erhöhten Testosteronspiegel zu tun hat, usw.usw.

Die zweite Kraft die hier noch mitwirkt, ist Pitta. Pitta steht in dieser Phase für die umsetzende Kraft. Vielleicht kennst du diese Tage oder Phase im Monat wo du bemerkst, du gehst gerne aus, hast Lust was zu unternehmen, bist eher extrovertiert und hast einfach ganz viel Power in dir. Das ist Pitta, mit seinem Feuer-Element. Passt auch wieder irgendwo gut dazu, denn schließlich will uns die Natur ja möglichst „heiß“ präsentieren, damit Männchen aufmerksam wird :-)

 

Das alles sind Veränderungen die wir tatsächlich wahrnehmen können, wenn wir mal genauer hinsehen und die Phasen etwas mitverfolgen.

 

2. Zyklushälfte - Progesteron Höhepunkt, Rückzug, Ruhe, Pitta – Vata Phase.

 

Nach dem Eisprung wird das Eibläschen/Follikel zu einem Gelbkörper. Dieser Gelbkörper (sieht etwa so aus wie ein aufgesprungenes Bläschen) dient dazu, jetzt weitere Hormone zu produzieren. Wo vorher Östrogen produziert wurde, ist es nun die Aufgabe dieses Gelkörpers jetzt Progesteron zu bilden. Das Hormon Progesteron bereitet die Gebärmutter auf die Schwangerschaft vor und dient dazu, die Schwangerschaft aufrechtzuerhalten. Darüber hinaus hat es viele andere positive Eigenschaften. Im Gehirn wirkt es stimmungsausgleichend und schlaffördernd. Auch in Sachen Hautschönheit spielt das Hormon eine Schlüsselrolle. Progesteron ist jetzt sozusagen der Gegenspieler zu Östrogen. Die beiden Hormone, Östrogen und Progesteron sind tatsächlich ausschlaggebend, wenn es um unseren gesamten Zyklus geht.

Da wir uns noch immer in der Pitta Phase befinden, erleben wir hier total schön, die positive Seite von Pitta. Pitta ist nämlich auch sehr strukturiert und hat eine sehr sattvische (ruhige) Seite. Progesteron ist dann sozusagen unser „Ruhemodus“ Hormon. Dieses Hormon lässt uns etwas ruhiger werden/sein, hilft uns gut zu schlafen und sorgt dafür, dass wir einfach etwas „gechillter“ sind. Denn die Natur möchte ja immerhin, dass wir uns jetzt schonen und sorgsam mit uns umgehen. Immerhin könnte ja eine Befruchtung stattfinden und wir sollen unser befruchtetes Ei schützen. Das Progesteron bringt hier noch etwas interessantes mit, nämlich dass wir durch diese innere Ruhe und den Rückzug sehr strukturiert und konzentriert arbeiten können. Es lässt uns fokussierter und klarer an Projekte rangehen und unseren Arbeitsalltag gestalten. Vielleicht kennst du auch diese Seite an dir, dass du in der zweiten Zyklushälfte einfach mehr bei dir bist.

Wenn die Eizelle nicht befruchtet wurde und keine Schwangerschaft eingetreten ist, bauen wir ganz schnell an vorhandenen Hormonen ab und kommen zu einem Minimum. Dies ist dann das Signal für unseren Körper, die Schleimhaut abzubauen und per Menstruation wieder auszuschütten.

 

Die Lutealphase, also die Phase jetzt nach dem Eisprung ist die Zeit, wo wir von der Pitta Phase zur Vata Phase übergehen. Hierbei ist es sehr unterschiedlich wie der Übergang aussehen kann. Es kann sein, dass du bereits eine Woche vor Beginn deiner Periode in der Vata Phase bist und das auch ganz deutlich merkst oder aber auch bis zum Schluss, kurz vor der Blutung in Pitta bleibst.

Hier ist wieder interessant zu beobachten, dass wir auch schulmedizinisch sehen können, wie sich das verhält. Die Schleimhaut beginnt sich nämlich in dieser Phase in ihrer Struktur zu verändern, was wiederum das Umwandlungsprinzip von Pitta sehr verdeutlicht.  Man sieht einfach auch hier wieder das Ayurveda nicht nur eine ausgedachte Sache ist, sondern es sehr wohl nachvollziehbar ist und die parallelen in beiden medizinischen Systemen erkennbar sind.

 

Ich hoffe du konntest dem Ganzen gut folgen und hast nun einen guten ersten Einblick bekommen, was in den Phasen des weiblichen Zyklus genau passiert.

Leider ist es so, dass wir mittlerweile schon lange nicht mehr in unserer „Natur“ leben und daher auch mit „Hormonstörungen“ konfrontiert sind, welche dazu führen, dass wir diverse Beschwerden bekommen. Falls auch du mit Themen wie PCO, PMS, straken Schmerzen während der Blutung oder auch Beschwerden in den Wechseljahren zu tun hast, kann ich dir hier ein paar gute Helferliens empfehlen, welche ich selbst in Verwendung habe oder bereits erfolgreich an meine Klientinnen und im Bekanntenkreis weitergegeben habe.

Die ätherischen Öle von Young Living sind hier wirklich eine wahre Wohltat. Ich war früher dem gegenüber leider eher skeptisch und habe lange nicht darauf vertraut.

Seit ich aber immer mehr begonnen habe die Öle einzusetzen und auszuprobieren, muss ich ehrlich zugeben, dass sich vieles verändert hat.

PMS Beschwerden, Krämpfe, Schmerzen und Unwohlsein lassen sich damit wirklich gut harmonisieren.

Diese Erfahrungen waren auch mein Beginn, der mich zur Aromatherapie und zu Young Living gebracht hat.

Ich setze ätherische Öle mittlerweile allgemein, in vielen Bereichen ein. Bei diversen Behandlungen sowie in meinen Yoga-Kursen zu unterschiedlichen Themen. Auch meine KundInnen berichten bisher viel Positives.

Näheres zum Einsatz der Öle in den unterschiedlichen Phasen des Zyklus, findest du hier:

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